FahrRAKtour 2018 a.k.a. Wer runter fährt, muss auch hoch fahren


Während die internationale Radsportgemeinde im Mai 2018 nach Italien blickte, um den Giro zu verfolgen, ereignete sich im malerischen Hohenlohe eine nicht weniger atemberaubende Radsportveranstaltung.


Am Vormittag des 11. Mai machten sich 15 wagemutige Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit zwei ebenso tapferen Lehrern auf den Weg ins Jagsttal, um ihre geographischen und körperlichen Grenzen zu erkunden. VORSICHT SPOILER: Vor allem die körperlichen Grenzen wurden unterwegs gefunden.
Die ersten 10 Kilometer der eher bergigen Etappe waren gemütlich und führten von Crailsheim hinab nach Lobenhausen. 


Von hier mussten die jungen Radler einen ersten Anstieg nach Kirchberg meistern, bei dem glatt das halbe Fahrerfeld verloren ging. Dank dem sportlichen Einsatz von Maxi L. konnten die verlorenen Schafe aber wieder schnell der restlichen Herde zugeführt werden.


Auf dem zweiten Abschnitt – von Lobenhausen nach Leofels – wurde es dann schon etwas hügeliger und der eine oder andere realisierte nun, dass er die Anmeldung zu dieser Ausfahrt doch ein bisschen intensiver hätte überdenken sollen. Aber: Mitgegangen, mitgefangen – oder so ähnlich.
Glücklicherweise wurde der Einsatz dann mit einer 3 Kilometer langen Abfahrt ins Jagsttal belohnt, bei der die Fahrer ihre Downhillqualitäten unter Beweis stellen konnten. Nun ging es mit gemütlichem Tempo durchs Jagsttal bis nach Bächlingen.
Bereits einige Minuten vor der Ankunft in Bächlingen machte sich Unruhe im Fahrerfeld breit, denn den Genussradlern wurde klar, dass sich der Genuss wohl bald in harte Arbeit verwandeln würde. Denn eines ist sicher: Wer ins Tal hinunterrollt, muss es auch wieder hoch rollen – äh strampeln. Und das stand nun auf dem Plan: Ein 3 Kilometer langer Anstieg auf der Landstraße von Bächlingen nach Langenburg. Todesmutig stürzten sich die ersten Heißblüter in den Anstieg und drei noch viel todesmutigere Mädels wählten die Alternativroute, nämlich den Radweg hoch nach Langenburg. In Insiderkreisen wird diese Strecke auch als „La Mure von Hohenlohe“ bezeichnet (frei übersetzt: Die Mauer von Hohenlohe). Beim Anstieg auf der Landstraße konnte nun ein Lehrer mit seiner Manneskraft glänzen, als er alle anderen mit Leichtigkeit überholte (Anmerkung vom Autor: Eventuell ist dieser Text stark durch die Erinnerung des Autors eingefärbt und entspricht nicht notwendigerweise den Tatsachen.) Oben angekommen, sammelte sich die Gruppe wieder – doch drei Mädels fehlten. Schnell war klar, dass eben jene Mädels fehlten, die es mit "La Mure" aufgenommen hatten. Sie wären nicht die ersten Opfer dieses Anstiegs gewesen, doch glücklicherweise kamen sie dann irgendwann doch noch oben an.





Um diese Strapazen wieder auszugleichen, füllten die Sportler ihre Energiereserven im Schlosscafé Langenburg mit Eis und Apfelstrudel auf.
Die Rückfahrt führte dann mit hügeligem Profil von Langenburg über Blaubach und Engelhardtshausen nach Wallhausen. Auf diesem Abschnitt machten sich die Folgen der Anstrengung breit: Es wurde zunehmend weniger gesprochen und die Köpfe waren zunehmend roter. 


Dank der großzügigen Bereitstellung einer Bluetoothbox – durch Francesco R. – konnte aber die Motivation aufrechterhalten werden. Sicherlich hat auch die fein erlesene Musikauswahl von Herrn Z. dazu beigetragen. 


In Wallhausen wurde nochmal ein letzter kleiner Snack (Biobanane nur für Francesco, Apfel nur für Julian T.) eingenommen und schließlich die letzten 15 Kilometer bis Crailsheim bewältigt.
Am Ende standen 70 Kilometer und über 700 Höhenmeter auf der Uhr und das ist eine wirklich respektable Leistung. Deshalb geht ein riesiges Kompliment an alle Teilnehmer der FahrRAKtour 2018 und bereits jetzt eine Einladung an alle, nächstes Jahr wieder teilzunehmen.

P.S. Ein Zusatzkompliment geht außerdem an Tobias B., der mit dem Rad aus Waldtann an- und abgereist ist und somit wahrscheinlich knapp 100 Kilometer an diesem Tag abgespult hat – denn selbst beim Giro d´Italia wurden an diesem Tag nur 59 Kilometer mehr absolviert– und das bei weniger Steigung.

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